tonyl (Tony Lädrach)

Tony Lädrach, geboren 1949 und aufgewachsen bei Bern. Nach einer kaufmännischen Berufslehre und einiger Zeit im Berufsleben packten ihn, je länger je mehr, der Drang zur Kreativität und die innere Sehnsucht, seinen Gedanken und Gefühlen Gestalt zu verleihen.

Zeichnen, malen, im Kleinen auch modellieren, vor allem aber spielerisches Experimentieren und Panaschieren mit unterschiedlichsten Materialien, standen am Anfang seiner Karriere. In der Folge kristallisierte sich ein dreidimensionales, skulpturales Gestalten mit den Händen, dem Herz, dem Kopf und aus dem Bauch heraus.

Dank der Liebe und der grenzenlosen  Unterstützung seiner Frau Trudi konnte der junge talentierte Künstler mehr und mehr die Lohnarbeit durch selbstbestimmtes, schöpferisches Schaffen eintauschen.

Knappe vier Quadratmeter misst der Geburtsort all seiner Figuren. Im Zen-Sitz modelliert, bemalt und giesst er Hohlformen vor laufendem Fernseher, eingehüllt in französischen Zigarettendunst.

Es muss raus… pausenlos, Siebentagewoche, als würde ihm die Zeit fehlen. In seiner unbändigen Schöpfungskraft und Phantasie transformierte der Künstler seine eigenen Gefühle in Stimmungen, in figürliche Symbole unterschiedlicher Gestik und Aussage… Expressiv, anregend, skurril, gleichzeitig besinnlich und äusserst ästhetisch.

Verlorene Formen, gewonnene Inhalte. Seine Figuren sind Unikate, in Gips geformt oder in Giessharz gegossen. Allesamt ohne Namen. Er überlässt die Deutung der Fantasie des Betrachters.

„Eine beendete Skulptur stimmt mich eher traurig. Sie ist nur noch eine melancholische, zärtliche Erinnerung an vergangenes Glück; An die Intensität im Augenblick ihrer Entstehung.“ tonyl

Leise ging er durchs Leben und leise hat ihn dies mit 59 Jahren verlassen.

Seine zärtlichen Erinnerungen an vergangenes Glück und die Intensität des Augenblicks leben in seinen Figuren weiter.

Martin Jegge

 

Gedenkausstellung in der GEWÖLBE GALERIE im Jahr 2020